Siegelgeschichte

Rügenwalde, Stadt. Rot mit silbernen Schildfuße: oben ein silberner Fischgreif, das heißt ein Greif, der von der Leibesmitte ab in einem Fischschwanz ausläuft; im Schildfuße zwei gegenschräge blaue Bäche.

Jesko, zweiter Sohn des mächtigen Woiwoden Swenza, war im Jahre 1300 von König Wenzel II. von Böhmen zum Kastellan der Lande Rügenwalde und Schlawe eingesetzt worden; beide Städte dieses Namens führen daher das Wappentier der Swenzonen, den Fischgreif, in ihren Siegeln. Bei dem, der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zuzuschreibenden: "+SIGILLVM : CIVITATIS : RUGENWALT" (19mm) erscheint derselbe zwischen zwei Eichenzweigen über Wellen. Das auch noch dem 14. Jahrhundert angehörende: "+ S CIVITATIS + RUGENWALT" (38mm) hat das Ungeheuer allein in einem mit Kreuzchen bestreuten Felde. Ein im königlichen Staatsarchiv zu Stettin auf Urkunde von 1552 befindliches: "o S: CIVITATIS : RUGENWALT" (35mm, Schrift auf Band), läßt auch noch die Kreuzchen fort. Ein: "SIGILLUM CIVITATIS RUGENWALDE" (30mm) vom Ende des 16. Jahrhunderts bringt ein Wappen: im Schilde allein der Fischgreif, auf dem Helme ein Mühlrad. Ebenfalls ein Wappen mit dem Mühlrade auf dem Helme, aber mit geteiltem Schilde: oben der Fischgreif, unten die gegenschrägen Bäche, hat ein im 17. Jahrhundert angehöriges: "SIGILLUM CIVITATIS RUGENWALDENSIS" (45mm). Jederseits neben dem Wappen steht ein bewurzelter Laubbaum, deren Stamm die Helmdecken umwinden. Ein wendig späteres: "SIGILL CIV RUGENWALD" (oval, 24:21mm) hat im Schilde nur den Fischgreif, auf dem Helme nur eine große dreiblättrige Krone. Dagegen wieder dasselbe Wappen wie das vorher beschriebene und auch dieselbe Umschrift trägt ein noch vorhandenes, aus dem 18. Jahrhundert stammender Stempel (oval, 50:45mm). Ein kleines, dem 17. Jahrhundert angehörendes Signett mit: "S C RUGENW" (oval, 18:16mm) hat hat nur den Fischgreif im Felde, wogegen: "* DER STADT RUGENWALDE INSIEGEL" (28mm) aus dem 18. Jahrhundert denselben schwebend über zwei Querströmen, und ein um 1800 gefertigtes Siegel ihn links neben zwei, die rechte Flanke des Schildes pfalweise begleitenden Strömen hat. Die neuesten Siegel haben das oben beschriebene Bild in einem Schilde und über diesem eine Mauerkrone, die mit einem kleinen Mühlrade belegt ist.