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Die Greifen; © Udo Madsen 1998 |
Herzog von Pommern-Stettin von 1606 bis 1618 5)
Geboren am : | 28. Juli 1573 3) |
Geboren in : | Neuenkamp/Franzburg 3) |
Gestorben am : | 3. Februar 1618 3) |
Gestorben in : | Stettin [1] 3) |
Einschrift um
den Kopf: Philipus II - D - G -
DVX POMERANORVM
Silberrelief, um 1620 (Kopie)
Franz wurde als erster Sohn des Herzogs Bogislaw XIII. von Pommern-Stettin und dessen Gemahlin Klara von Braunschweig-Lüneburg geboren. Er hatte noch fünf Brüder (Franz, Bogislaw XIV., Georg II, Johann Ernst und Ulrich) und fünf Schwestern (Klara Maria, Katharina, Erdmute, Sophie Hedwig und Anna).
Seine Ehe (10. März 1607) mit Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg (geb. 17. August 1579, Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg und der Elisabeth von Braunschweig-Grubenhagen) blieb kinderlos. Sophia war die Schwester von Anna, die seit 1601 mit dem Vater Philipps II. in zweiter Ehe verheiratet war. 3)
Brustbilder des herzoglichen
Paares rechtshin,
Umschrift links seitlich beginnend:
PHILIPS H Z S P SOPHIA GZ S H Z SP (Philipp, Herzog zu Stettin,
Pommern.
Sophia, geborene zu Schleswig-Holstein, Herzogin zu Stettin,
Pommern.
Philipp II. war ein sehr frommer Mann und so um sein Seelenheil besorg, dass er, wie es Philipp Hainhofer aus Augsburg selbst erlebte, "an Sonn- und Feyertagen, auch wan er zur Beichte geht, den ganzen Tag, von Morgens an bis Abends .... ganz nichts, oder bisweilen, für die Magen-Öde, nur ein Brühlin isset, sondern stets in sein eingesasseten Stüblin oder Oratotio in der Kirche sitzet, lieset, betet, sacra meditieret, den angehörten Predigten ... nachschlägt, einen ganzen Tisch voll griechischer, latainischer und deutscher geistlicher Bücher neben sich hat, darinnen lieset und wehrenden Predigten immer nachforschet und die Notabilia lateinisch annotieret".
Philipp II. wuchs im vorpommerschen Barth [22] auf, studierte an der Universität Rostock und bildete sich durch Reisen und in Gesellschaft von Wissenschaftlern und Künstlern. 3)
Schon als 17jähriger versuchter er sich als Schriftsteller, als von ihm eine philosophische Abhandlung erschien.
Noch intensiver widmete sich Philipp II. von
Stettin den Künsten und Wissenschaften, doch führte er nicht
ein so üppiges Hofleben wie sein Vetter in Wolgast. Seine
künstlerischen Neigungen waren von ernsterer Natur. Seine
Bildung überschritt weit das damals übliche Maß, und er konnte
als ein wirklich gelehrter Fürst gelten. Auch er war in seiner
Jugend in Europa gereist und hatte viele Verbindungen mit
gleichgesinnten Kunstfreunden bei Fürsten und Gelehrten
geknüpft, mit denen er in ständigem Briefwechsel blieb. Seine
Leidenschaft bestand im Sammeln von Kunstwerken und
Kuriositäten, eine Leidenschaft, die unter den Fürsten weit
verbreitet war. Ihre Früchte hatte er zuerst bei Heinrich Graf
Rantzau, dem Statthalter im dänischen Anteil von
Schleswig-Holstein, kennen gelernt.
Philipp II. hat als einziger der pommerschen Fürsten eine
ansehnliche Bibliothek zusammengebracht. 4)
Das nach dem Tode von Johann Friedrich 1600 seinem Oheim Barnim XII. zufallende Herzogtum Pommern-Stettin erbte nach dessen Tod 1603 Bogislaw XIII. Nach dessen Tode 1606 übernahm Philipp II. das Herzogtum als alleiniger und selbständiger Herrscher. 3)
Philipp II. der sich weniger für die Regierungsgeschäfte als für Wissenschaft und Kunst interessierte, legte den Grundstock zu bedeutenden Sammlungen von Münzen und Kunstschätzen sowie zu einer Bibliothek in Stettin [1]. 3)
So geräumig und großzügig das Schloß in Stettin [1] nun auch angelegt war, es genügte dem Anspruch des ab 1606 dort regierenden Herzogs Philipp II. nur kurze Zeit. Die umfangreichen Sammlungen des kunstliebenden Fürsten, die Bücher, Hängeteppiche, Tafelbilder und andere Kunstschätze waren in ihrer Menge so angewachsen, dass die Räume zu ihrer Aufnahme nicht genügend Platz boten. Hugo Lemcke schreibt darüber: "Der Herzog hatte ein eigenes Raritäten- und Kunstkabinett, die Büchergestelle nahmen die Mitte des Zimmers ein, auf den Bänken und zu ebener Erde standen allerhand Vasen und Statuen von Marmor und Bronze, an den Wänden hingen Hoch- und Flachreliefs. Ebenso war das Raritätenkabinett der Herzogin schier zu eng. Auch die Stallungen reichten kaum für den eigenen Bedarf aus, die Pferde von Fremden mussten oft, wie diese selbst, in der Stadt in Zinshäusern untergebracht werden; kurz, es gebrach überall an Platz". So ließ Philipp II. das Stettiner Schloß um einen westlichen Hügel erweitern, in den Formen der deutschen Renaissance, womit es zur Bildung des Kronenhofs (Kranichshof), des späteren Münzhofs kam. Lemcke berichtet weiter: "Philipp, der sich persönlich viel um den Fortgang des Baues bekümmerte, die Werkleute bei der Arbeit besuchte und wiederholt mit dem kunstsachverständigen Augsburger Gast (Philipp Hainhofer) über die richtige Verteilung seiner Schätze und die Anordnung der Räume an Ort und Stelle sprach, hat die Vollendung des Baues nicht erlebt".
Bereits 1601 wurde er vor der Reise seines Vaters nach Dänemark von diesem zum Stellvertreter der Regierung ernannt und 1604 zum Nachfolger berufen. Sein Bruder Franz erhielt das Bistum Cammin, seine Brüder Bogislaw XIV. und Georg II. erhielten das Amt Rügenwalde, der jüngste Bruder, Ulrich, neben einer Jahresrente von 5000 Gulden die Anwartschaft auf das Bistum Cammin [3]. 3)
1606-1610 ließ er für seine verwitwete Mutter Anna in Neustettin [28] das Ritterhaus umbauen. 4)
Herzog Philipp II., musste beim finanziellen Zusammenbruch der Stadt Stettin [1], als Spätfolge des Konkurses des Handelshauses Loitz (1572), 1612 ordnend eingreifen. 1)
Herzog Philipp Julius versuchte, in die
städtische Selbständigkeit Stralsunds [20]
einzugreifen. Es kam auf beiden Seiten zu gewaltsamen
Übergriffen. Stralsund verklagte deswegen sogar den Herzog wegen
Landfriedensbruch beim Reichskammergericht. Darauf erschien am 3.
Februar 1612 der Herzog mit bewaffneter Begleitung in der Stadt.
Er erzwang am 24. Februar den Interimsvertrag, der einige
Missstände in der Stadt abschaffen sollte, Missstände, über
die die Schriften des Ratsherrn Balthasar Prütz Einblick geben,
in denen die Vetternwirtschaft des Rats, die parteiische Justiz
und die Bereicherung der Ratsmitglieder an den städtischen
Gütern gegeißelt werden. Zur Abstellung solcher Zustände trat
er für eine stärkere Beteiligung der mittleren Bürgerschichten
ein. Die Handwerker waren es vornehmlich, die immer wieder eine
Mitsprache in der städtischen Verwaltung, besonders bei der
Kontrolle des Finanzwesens, forderten.
Diese Streitigkeiten ermöglichten dem Herzog weitere Eingriffe
in die inneren Verhältnisse der Stadt, weil jede der Parteien
bei ihm Hilfe und Unterstützung suchte. 4)
1612 entstand das Sommerschloß Oderburg anstelle des Klosters Gottesgnade etwa auf der heutigen Hakenterrasse mit einer Bildergalerie und einem schönen Garten, von dem man einen weiten Blick ins Odertal hatte. 4)
Während der längeren Prägepause an der Stettiner Münze gab es von dort nur wenig zu hören, allenfalls im Bericht des Obersächsischen Kreis-Generalwardeins vom 19. April 1602 "Wegen der Hertzogen zu Stettin und Pommern, wirtt noch zur Zeitt, mit dem Müntzen still gehaltten". Da ließ Philipp II. auf dem Probationstag in Frankfurt an der Oder am 4. Mai 1612 durch seinen Rath Egidius von Blanckensee den Beschluß verkünden, den Stettiner Münzbetrieb wieder aufzunehmen. Gleichzeitig wurde der bestallte Münzmeister Johann (Hans) Schampan vereidigt. An der Herstellung der Stempeleisen für die hier folgenden Münzen war durch Vermittlung Philipp Hainhofers auch der Augsburger Goldschmied Daniel Sailer beteiligt, dessen Signatur DS sich verschiedentlich im Armabschnitt der Porträtbilder befindet. 5) |
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Er veranlasste die Erstellung der pommerschen Karte durch des Theologen und Geographen Eilhardus Lubinus (Eilhard Lübben) aus Rostock. 3) Lubin ist im Sommer 1612 durch Pommern gereist und hat das Land aufgenommen. Die Karte besteht aus 24 Einzelblättern, das wichtigste sind 49 Stiche von Städtebildern am Rande der Karte sowie 353 Wappenabbildungen. Für die Städtebilder Hinterpommerns hatte Philipp II. 1614 den aus Antwerpen stammenden Maler Johann Wolfhart beauftragt. Als Vorlage für die vorpommerschen Städte sowie Bahn [47] und Greifenhagen [35] dienten kolorierte Federzeichnungen eines unbekannten Meisters. Die Vollendung der Karte hat Herzog Philipp II. nicht mehr erlebt. Sie erschien im November 1618 einige Monate nach seinem Tod. 4)
Recht und Ordnung waren die Grundsäulen der Landespolitik Philipps II. Schon bald nach Beginn seiner Stettiner Regentschaft führte er eine neue Hof-Ordnung ein, für die Bäcker, Knochenhauer und Metzger eine neue Gewerbeordnung, 1613 eine neue Hof-Gerichts- und Polizeiordnung und 1616 die Land-Ordnung für Schäfer und Bauern. Neigte der Fürst in seinem Wesen zu friedfertiger Güte, so zollte er schweren Rechtsbrechern die gebührende Strenge, alles jedoch zu seiner Zeit. 5)
Im Erbvertrag vom 11. Juli 1615 erkannte
Stralsund den Herzog als "Erbherrn" und als "von
Gott verordnete Obrigkeit" an. Im Dezember 1615 erschien
Philipp Julius abermals in der Stadt und schloss mit ihr am 14.
Februar 1616 einen Bürgervertrag ab "zur Verhütung eines
besorglichen Tumults und Blutbades". Damit wurde den
bürgerlichen Vertretern ein gewisser Anteil an der politischen
Gewalt des Rats zugesichert. Hatte Philipp Julius sich anfangs
der aufrührerischen Bewegung in der Stadt bedient, um Einfluss
zu gewinnen, so hatte er schließlich die Stellung des Rats
wiederum gestärkt, nachdem dieser sich seinen Weisungen gefügt
hatte. Im ganzen hatte die fürstliche Macht bei diesen
Auseinandersetzungen gewonnen, der Herzog konnte die Stadt zu
großen finanziellen Abgaben zwingen. Bei diesen Verhandlungen
war es nach der Sitte der Zeit nicht immer fein zugegangen.
Philipp Julius war von heftiger Natur. Einem Ratsherrn, der ihm
widersprach, rief er zu: "Wolle dem alten Schelm mit dem
Ring auf den Kopf schlagen, wenn er niet schwiege!"
Das Übergewicht des Herzogs über die Städte erklärt sich aus
seiner wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung. Er machte sowohl
den Städten durch seinen Eigenhandel mit Agrarprodukten, auf
denen kein Zoll lag, Konkurrenz, und er konnte auch stets mit
Erhöhung der Zölle drohen und damit vor allem die beiden
größten Städte Pommerns unter Druck setzen. 4)
1615 erkrankte seine Gemahlin Sophia schwer, sie lag wohl auf Leben und Tod. Aus Dank für ihre wunderbare Genesung und zu Ehren Gottes ließ er einen Goldgulden (röhrender Hirsch vor einer Felsquelle mit der Inschrift "IN TE SITIT ANIMA MEA") prägen.
Etwa zu derselben Zeit wie die Reformation kam eine andere Entwicklung zum Durchbruch, die für die Zukunft Pommerns von vergleichbarer Bedeutung und Schwere war. Nach den Katastrophen des 15. Jahrhunderts stiegen gegen Ende desselben und zu Anfang des folgenden Jahrhunderts die Bevölkerungszahl und auch die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse wieder langsam an. Dieser Umstand und die zahlreichen wüsten Flächen waren Anreiz zur Ausweitung der Eigenwirtschaft des zum Teil verarmten Adels. Die Grundherrschaft vor allem des Adels, aber auch der Geistlichkeit und der Städte, wurde systematisch ausgeweitet und fortgebildet. Das Gros der bis dahin freien Bauern wurde vom dem Beginn des 16. Jahrhunderts an immer stärker schollen- und dienstpflichtig; aus Bauernland wurde Gutsland, der Gutsherr war Gerichtsherr und Inhaber der örtlichen Polizeigewalt. 1559 leitete eine Visitation in Pommern-Stettin das "Bauernlegen" ein, das durch die "Bauern- und Schäferordnung" Herzog Philipps II. von 1616 geregelt und legitimiert wurde; der Herzog hatte sich den Interessen und dem Druck des pommerschen Adels beugen müssen. Das Besitzrecht der Bauern wurde verschlechtert und schließlich nur noch ein Nutzungsrecht; Bauern konnten von ihren Stellen vertrieben werden. Pommern wurde durch diese Entwicklung vom frühen 16. Jahrhundert an vom typischen Bauernland zu einem Territorium mit einer dünnen Schicht von Großgrundbesitzern mit einer sehr großen Zahl von Abhängigen. 6)
Die herzoglichen Zölle, das herzogliche
Jagdrecht auf städtischem Boden und die Abgrenzung der
Schloßanlage zu Gunsten des Herzogs neu geregelt. Die
Schuldenlast zwang den Rat, dem Drängen der Bürgerschaft nach
einer Finanzkontrolle nachzugeben. Mit Zustimmung des Herzogs
wurde das Kollegium der Sechzig gebildet. Seine Mitglieder aus
den verschiedenen Bevölkerungsschichten wurden 1613 nach einer
Liste, die der Herzog aufgestellt hatte, gewählt.
Am 15. Juli 1616 musste man doch eine neue Steuer auf Bier in
Stettin [1] einführen. Das
veranlasste am 16. Juli einen Volksaufstand. Die Hafenarbeiter
der Lastadie und die armen Leute aus der Ober- und Unterwik
drangen durch das Tor der Fischerstraße, zerschlugen bei den
Brauern die Bierfässer und stürmten zum Rathaus. Der
Ratssyndikus Jakob Treder versuchte vergeblich, die Menge zu
beruhigen. Einige drangen ins Rathaus ein, wo ihnen der
städtische Beamte Lorenz Drewelow den Weg verstellen wollte,
jedoch ergriffen und aus dem Fenster auf den Markt geworfen
wurde. Drei Tage, vom 16.-18. Juli, tobte das Volk in den
Straßen Stettins. Daniel Cramer als Pfarrer von St. Marien
wetterte in seiner Predigt gegen die Aufständischen. "Der
Pöfel ging in vollen Furien", so beschrieb er die
Vorgänge. Aber das Volk hatte keinen Führer. Es werden zwar
Paul Kammettke aus der Unterwik, der Korbflechter Franz Jahnhodt,
der Drechsler Joachim Lübes, also kleine Handwerker, als
Sprecher für das Volk genannt, doch hatten sie keinen
wesentlichen Einfluss. Immerhin nahm der Rat die Erhöhung der
Bierabgabe zurück und setzte das Kollegium der Sechzig ab, dem
die Unzufriedenen die Einführung der verhassten Verbrauchssteuer
zuschrieben.
Wirkliche Ordnung trat erst ein, als Philipp II. mit bewaffnetem
Gefolge am 18. Juli vom Schloß aus in die Stadt ritt. Das
Ergebnis des Aufstands war, dass der Herzog mehr Macht über
Stettin gewann. Er berief im September 1616 eine besondere
Kommission zur Schuldenregelung und zur Verwaltung der
städtischen Güter, an denen sich die Ratsmitglieder teilweise
bereichert hatten. Bemerkenswert ist, dass die Bruderschaft der
Hafenarbeiter, die als Anstifter der Unruhen galten, am 11. Juli
1619 vom Herzog Verzeihung erlangte. 4)
Bei der zur Zeit günstigen Lage für den Getreidehandel war der Adel zusammen mit dem Herzog besonders stark an einer eigenen Erzeugung von Getreide interessiert und knechtete dementsprechend die Bauern teils durch immer wachsende Anforderungen von Diensten auf den Feldern, teils durch Umwandlung der Bauernhöfe in Ackerwerke in Eigenbetrieb und durch Vertreibung der Bauern, die jedes Recht verloren und zu Leibeigenen herabgedrückt wurden. In Pommern-Stettin fand diese Einstellung in der Bauernordnung von 1616 ihren Ausdruck, die die bäuerlichen Verhältnisse rechtlich festschrieb. Sie war das Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Ständen und Herzog Philipp II. Die Bauern und ihre Familien wurden darin als Eigentum der Herrschaft und als an die Scholle gebunden bezeichnet. Sie hatten kein Eigentum an Hof und Gerät und mussten widerspruchslos hinnehmen, wenn die Herrschaft "die Höfe, Äcker und Wiesen zu sich wieder nehmen oder den Bauern auf einen anderen Hof versetzen will.". 4)
Seit 1616 wütete im Deutschen Reich, im Herzen Europas, der Dreißigjährige Krieg, von dem Pommern zunächst verschont blieb. Die Herzöge hielten an der bisherigen Neutralitätspolitik fest, hatten aber nicht die Macht, diese erfolgreich durchzuhalten. 6)
Er beauftragte den mit ihm befreundeten Augsburger Ratsherrn Philipp Hainhofer, Kunstwerke für Stettin [1] zu sammeln. Unter seiner Leitung entstand der 1617 vollendete pommersche Kunstschrank. Er war aus mit Elfenbein besetztem Ebenholz und mit Reliefs und Beschlägen aus Silber mit Emaille und Lapislazuli versehen. Er enthielt viele Fächer mit den verschiedensten Gegenständen, die uns heute als eine unverständliche Spielerei anmuten.
1617 erkrankte er auf einer Reise ins Amt Neustettin [28] so schwer, daß er zwei Tage auf dem Schloß zu Belgard [6] ausruhen musste. 5)
Philipp II. starb 45jährig am 3. Februar 1618 in Stettin [1] und wurde in der dortigen Schloßkirche beigesetzt. 3)
Das Schloß Treptow an der Rega (Krs. Greifenberg) wurde 1618 Witwensitz für Sophia von Holstein, Gattin Herzog Philipps II. 1)
Herzogin Sophie hat zum Andenken an ihren Gemahl Herzog Philipp II. 1654 der Kirche Robe (Krs. Greifenberg) den reich gestalteten dreigeschossigen Renaissancealtar mit der Kreuzigung als Mittelbild geschenkt. Die hölzerne Taufe, ähnlich reich verziert, steht auf Rädern. Die Kirche besitzt ein 3 m hohes spätgotisches Kreuz mit überlebensgroßem Korpus. Nach mündlicher Überlieferung soll es aus der zerstörten Kirche von Regamünde stammen. 1)
Seine Witwe starb am 3. Juni 1658. und wurde in der Marienkirche zu Treptow an der Rega beigesetzt. 2) 3)
Ein von Philipp II. angeregtes Kunstwerk, kam erst nach seinem Tod zur Vollendung. Der Herzog hatte von den Goldschmieden Johann Körver aus Braunschweig und Christoph Lencker aus Augsburg silbergetriebene Tafeln mit Szenen aus Leben und Leiden Christi fertigen lassen. Daraus ließ 1636 mitten im Dreißigjährigen Krieg die Gemahlin Bogislaws XIV., Elisabeth von Schleswig-Holstein, für die Schloßkirche in Rügenwalde [36] den Silberaltar aus 16 großen und 12 kleinen Reliefs herstellen. 4)
1 Stettin 3 Cammin 6 Belgard |
22 Barth 28 Neustettin 35 Greifenhagen |
36 Rügenwalde 47 Bahn |
1) | Pommern; Wegweiser durch ein unvergessenes Land von Johannes Hinz |
2) | Die Herzöge von Pommern aus dem Greifen-Hause ca. 1100-1637, Bearbeitet von Prof. Dr. Wilhelm Wegener. |
3) | Die Greifen; Pommersche Herzöge 12. bis 17. Jahrhundert; Ausstellung vom 3. März bis 5. Mai 1996 |
4) | Geschichte Pommerns Teil 1; Vom Werden des neuzeitlichen Staates bis zum Verlust der staatlichen Selbstständigkeit 1300-1648, Hans Branig 1997 |
5) | Die Münzen der pommerschen Herzöge; Johannes Hildisch 1980 |
6) | Geschichte Pommerns; Dr. Ludwig Biewer 1997 |
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