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Die Greifen; © Udo Madsen 1998

Wartislaw IV.

Herzog von Pommern-Wolgast

Geboren am : vor 1290
Geboren in :  
Gestorben am : 1. August 1326
Gestorben in :  

 

Wartislaw VI. war Sohn des Herzogs Bogislaw IV. und seiner Gemahlin Maragreta von Rügen. Er hatte noch vier Schwestern (Jutta, Elisabeth, Margareta und Eufemia).

Er war verheiratet mit Elisabeth von Schweidnitz (Schlesien-Glogau) (geboren 1290; Tochter des Herzogs Heinrich III. von Glogau und der Mechthild von Braunschweig-Grubenhagen). 2) Er hatte mit ihr drei Söhne.

 

 

Kinder:

Bogislaw V.

Barnim IV.

Wartislaw V. 2)

 

In der ersten Hälfte 14. Jahrhunderts wurde Schloß und Stadt Neustettin [28] angelegt. 1310 erhielt sie lübisches Stadtrecht wie Stettin, daher der Name. Sie wurde als Grenzfeste von Herzog Wartislaw IV. gegen Waldemar von Brandenburg gebaut. Durch die günstige Lage war die Stadt nur mit Wall und Palisaden gesichert.

Die pommerschen Herzöge zeigten in dieser Phase ihre unterschiedlichen Sympathien; während Otto I. in Freundschaft mit den askanischen Lehnsherren (Brandenburger) stand, verband sich Bogislaw IV. mit Polen, um Brandenburg Widerstand zu leisten. Erst nach dem Tode Bogislaws IV. (1309) wies der außenpolitische Kurs beider pommerscher Herzogtümer wieder in dieselbe Richtung. Diese Kurskorrektur wurde von Wartislaw IV., Sohn des verstorbenen Bogislaws IV., vorgenommen, als König Erich von Dänemark die Stadt Stralsund [20] in seinen Besitz bringen wollte. Als mächtiger Verbündeter zu den Pommern und den anderen Hansestädten gesellte sich Waldemar, der Markgraf von Brandenburg. Das Ringen um die Hansestadt endete mit einer Niederlage der Dänen und dem Frieden von Templin 1317.

Herzog Wartislaw IV. von Wolgast erhielt 1316 die Lande Stolp [32], Rügenwalde [36] und Schlawe [12] und konnten damit ihre Herrschaft bis an die Leba ausdehnen. Sie waren nach dem Aussterben der pomerellischen Fürsten 1294 an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Diese gründeten dort 1310 die Stadt Stolp und 1312 Rügenwalde. Markgraf Waldemar hat das Gebiet wohl aus Finanznot, in die er durch seine vielen Kriege geraten war, an Pommern abgetreten. Allerdings musste der Herzog das Gebiet schon 1329 an den Deutschen Orden verpfänden, um Mittel für den Kampf gegen Brandenburg zu gewinnen. 5)

Er ließ 1309 in Stettin [1], zur Befestigung des Landes, ein Schloß bauen. Stettin ist seit dieser Zeit die Residenzstadt an der Oder.

Neustettin [28] erhält 1310 von Wartislaw IV. Lübisches Stadtrecht. 4) Die Stadt wurde als Grenzfeste gegen Waldemar von Brandenburg gebaut.

Herzog Wartislaw IV. von Wolgast verfolgte eine andere Politik nach außen als sein Vater, der sich eng an die brandenburgischen Markgrafen anschloss.
Auch mit seinem Oheime, dem Herzoge Otto von Stettin, lebte Wartislaw in gutem Einvernehmen. Das war für die Geschicke des Landes um so bedeutsamer, als Erich von Dänemark einen gewaltigen Ansturm gegen die deutschen Ostseeländer begann. Er sicherte sich 1310 durch eine Vertrag mit Witzlaw von Rügen den Anfall von dessen Herrschaft, wenn er ohne Erben verstürbe.


Neustettin

Der Markgrafen Waldemar und Herzog Wartislaw kamen im April 1310 Triebsees zusammen, wo Witzlaw auf Wunsch des Askaniers seine Ansprüche auf das an den deutschen Orden verkaufte Ostpommern entsagte. Im Dezember aber fanden sich dieselbe Fürsten und Herzog Otto von Stettin, mit anderen, bei dem König Erich in Mittelfart (auf Fünen) ein, wo wegen der Stadt Rostock verhandelt wurde, mit der auch Otto im Streitigkeiten geraten war. Der König übernahmen die Vermittlung, um einem Anlass zu gewinnen, auch gegen diese Stadt vorzugehen. Im Juni 1311 versammelten sich auf Erichs Aufforderung zahlreiche norddeutsche Fürsten vor Rostock und hielten jenen viel beschriebenen und besungenen glanzvollen Tag ab, an dem bei prächtigen Turnieren und Festlichkeiten ein planmäßiger Kampf gegen die Städte beschlossen wurde. Die beiden pommerschen Herzoge, der Fürst vom Rügen und Bischof Heinrich von Kammin waren zugegen. Sie hielten es mit dem Markgrafen Waldemar, dessen Untertanen Herzog Otto damals den freien Handelsverkehr auf der Ostsee gestattete. An dem Kampfe, der alsbald gegen Wismar und Rostock begann, beteiligte sich, wie es scheint, Herzog Otto persönlich. Er soll vor Warnemünde einen Dienstvertrag mit König Erich eingegangen sein. Ob es deswegen zu einem Streit mit Wartislaw kam, der vielleicht in dem Bündnisse eine Verletzung des Teilungsvertrages von 1295 erblickte, ist nicht klar. Es ist nur die Nachricht erhalten, 1312 habe Bischof Heinrich die beiden Herzoge der Teilung halber verglichen.
Doch spitzte sich auch das Verhältnis der Stadt Stralsund [20] zu ihrem Landesherren, dem Fürsten Witzlaw, immer mehr zu, so dass der sich oft über die übermütigen Bürger beklagt haben sollen, die seine nicht Recht achteten.
Vor allem gelang es den Bürgern, den Markgraf Waldemar, der die gefährlichen Absichten des Dänenkönigs immer mehr durchschaute, für sich zu gewinnen. Ihm schlossen sich die Pommernherzoge an, die in diesen Jahren mannigfache Förderung von ihren mächtigen Lehnsherren erfuhren. So stand die Stadt nicht allein da, als am 9. Januar 1314 zu Grevesmühlen ein Bund des Fürsten Witzlaw mit den mecklenburgischen und anderen Fürsten zustande kam. Zwar versuchte man in Stralsund [20] noch einmal durch Nachgiebigkeit die Gefahr abzuwenden, besonders da die Einigkeit durch innere Unruhe gestört war. Als aber dann die Fürsten immer höhere Forderungen erhoben, da tat die Stadt den entscheidenden Schritt und stellte sich unter dem Schutz des brandenburgischen Markgrafen und der Kampf der Stadt gegen den Fürsten Witzlaw begann. Waldemar und Herzog Wartislaw standen ihr tapferer bei und eroberten Loitz [9]. Da rief Witzlaw, der sich zu wehren suchte, den Dänenkönig zur Hilfe und nahm von ihm jetzt auch das Land Loitz zum Lehen.
Doch ehe dieser Beistand leisten konnte, einigten sich Waldemar und Witzlaw am 9. Dezember 1314 zu Templin. Der Brandenburger trat seine Ansprüche auf Loitz gegen eine Geldzahlung ab, Witzlaw versprach, den Stralsundern alle Rechte und Freiheiten zu bestätigen. Dennoch gab er den Plan nicht auf, sich die Stadt zu unterwerfen, und ging mit dem König Erich und zahlreichen Fürsten Nord- und Mitteldeutschlands Bündnisse ein. Herzog Wartislaw vermittelte im Juni 1315 zu Brudersdorf einer Einigung zwischen Waldemar von Brandenburg und König Erich; die beiden pommerschen Herzog übernahmen die Bürgschaft dafür, daß Witzlaw im nächsten drei Jahren nichts gegen Stralsund unternehmen werde.
Durch diese ganzen Streitigkeiten und Verhandlungen war aber der Gegensatz zwischen Brandenburg und Dänemark immer deutlicher geworden, und König Erich begann sofort neue Versuche, einem großen Bund gegen Waldemar zustande zu bringen. Es gelang ihm das mit Polen, das wegen Ostpommerns dem Askanier feindlich gesinnt war, mit den mecklenburgischen Fürsten, mit Sachsen und zahlreichen kleineren Herrschern, und eine große Koalition bildete sich gegen den Markgrafen. Dieser suchte danach seinerseits die pommerschen Herzoge an sich zu binden und überließ deshalb am 27. August 1315 dem Herzoge Otto von Stettin gegen eine Zahlung von DM 7.000,- Mark brandenburgischen Silbers das Land Bernstein.

Von dem Territorium der 1294 ausgestorbenen pomerellischen Herzöge überließ Markgraf Woldemar von Brandenburg im Vertrag von Templin 7) das Land Stolp [32] (mit Schlawe [12] und Rügenwalde [36]) 1316 Wartislaw IV., der den Markgrafen zusammen mit Otto I. von Pommern-Stettin unterstützt hatte. 3) Es blieb jedoch durch das Bistum Cammin vom übrigen Herzogtum getrennt. Das Bistum umfasste die Gegend um Kolberg [57] und Köslin [33].

Waldemar kämpfte im ganzen wenig glücklich gegen Mecklenburg. So wurden Verhandlungen eingeleitet, an denen sich auch die pommerschen Herzoge beteiligte. Am 24. und 25. November 1317 kam endlich der definitive Friede zustande. Fürst Witzlaw söhnte sich mit seiner Stadt Stralsund [20] aus, der er von nun an unausgesetzt seine Gunst und Förderung zuteil werden ließ; auch König Erich nahm sie im seinem Schutz. Waldemar trat das Land Stargard [27] an Mecklenburg ab und schloss seine pommerschen Verbündeten in dem Frieden ein.
In Pommern dagegen hatten Fürsten und Städte Gewinn daraus gezogen. Jene hatten ihre Gebiete nicht unerheblich vergrößert, so dass das Herzogtum Wolgast jetzt bis zur Leba reichte, dieser aber, vor allem Stralsund [20], hatten ihre Stellung im Lande zu behaupten verstanden. 9)

1313 wird ein Henning von Stochow (Kreis Cammin) genannt. Herzog Wartislaw IV. verlieh 1318 dem Henning von Behr auf Stochow das Dorf Zitzmar (Kreis Greifenberg). 1)

1318 verkaufte Herzog Wartislaw IV. Köpitz (Kreis Cammin) [82] mit Krug, Kirchenpatronat, Gerichtsbarkeit und Fischereigerechtigkeit an das Zisterzienserinnenkloster in Wollin [2]. 1)

Kaum waren die großen Auswärtige Kriege vorbei, da brach zwischen den beiden Herzogen ein bedenklicher Streit aus, als sich Otto von Stettin mit seinem Städten wegen einiger Burgen im Lande entzweite. Nachdem Vertrage von 1295 wandten sich diese an Herzog Wartislaw, der mit ihnen ein Schutz- und Trutzbündnis abschloss. Es kam zu einer Fehde mit den Vasallen des Landes Stettin, deren Ausgang uns bisher nicht bekannt ist. Jedenfalls führte der Tod des Markgrafen Waldemar (14. August 1319) die beiden Herzoge wieder zusammen, denn es eröffnete sich ihnen jetzt die Möglichkeit, durch geschickte Ausnutzung der schwierigen Lage Brandenburgs, Stücke dieses Landes zu erwerben, in dem nur noch ein unmündiger Knabe Anrecht auch die Herrschaft hatte. Herzog Wartislaw wandte sich der Neumarkt zu und erhielt von den dortigen Ständen die Anerkennung als Vormund des jungen Markgrafen Heinrich. In der Uckermark dagegen stieß er mit Mecklenburg zusammen, dessen Fürst Heinrich auch sofort nach Waldemars Tode die Waffe ergriffen hatte. Zu gemeinsamem Vorgehen schlossen am 2. März 1320 die beiden Pommernherzoge eine enge Einigung. Da starb im Juli 1320 auch der junge Markgraf, und die Mark war herrenlos. Jetzt gegen das Streben der Pommern dahin, die Unabhängigkeit ihres Landes, das durch das Aussterben der Askanier frei geworden war, mit allen Kräften zu verteidigen. Sie fanden bei dem dänischen Könige Christoph, der seinem im November 1319 Bruder Erich auf dem Thron gefolgt war, Unterstützung und gewannen große Teile der Uckermark. Ebenso verbanden sie sich eng mit dem Bischof und von Cammin, sie nahmen am 16. August 1320 ihre gesamten Länder vom Camminer Bistum zum Lehen. Dieser eigentümliche Schritt, den die Fürsten taten, hatten natürlich keine praktische Bedeutung, sie wollten dadurch nur um den Schutz der Kirche gewinnen und dem Bischof eng an sich fesseln.
Der Kampf mit Mecklenburg dauerte fort und führte die Fürsten nicht nur zu einem Bündnisse mit dem Fürsten Witzlaw, der ihnen 1321 sogar die Nachfolge in seinem Lande bei unbeerbtem Absterben zugesagt zu haben scheint, sondern einige sie selbst untereinander zu gemeinschaftlicher Stadtverwaltung und Hofhaltung; die finanziellen Nöte, in denen sie sich in dieser Zeit befanden, veranlasste sie zu diesem verständigen Schritte. Der fortgesetzte Krieg in der Ucker- und Neumarkt nahm die Kräfte des Landes übermäßig in Anspruch, und viele Gebiete wurden arg verwüstet. Schließlich aber hatten die Pommern 1323 größere Teile in der Mark im festerem Besitze, als in Nürnberg das Geschick des von den Nachbarn übel heimgesuchten Landes entschieden wurde. Im März oder April 1323 belehnte König Ludwig, nachdem er am 28. September 1322 bei Mühldorf seinen Nebenbuhler besiegt hatte, seinen jungen Sohn Ludwig mit der an Mark und stellte am 24. Juni 1324 die förmliche Belehnungsurkunde aus, durch die er die Mark mit den Herzogtümer Stettin und Demmin, wie sie einst Markgraf Waldemar besessen hatte, übertrug.
Die Herzoge aber, die schon die Unabhängigkeit erkämpft zu haben glaubten, weigerten sich bei den über diese Frage geführten Verhandlungen hartnäckig, auf ihre Pläne zu verzichtet, und suchten Unterstützung anfangs bei bei Dänemark, dann mit besserem Erfolg bei Polen. 9)

Herzog Wartislaw IV. von Pommern-Wolgast ernannte sich eigenmächtig zum Vormund des jungen Heinrich, mit dem er weitläufig verwandt war. Er konnte sich im Herbst 1319 in der Neumark festsetzen und auch in die Uckermark eindringen, obwohl dort zunächst Heinrich von Mecklenburg vorgegangen war. Die pommerschen Herzöge schlossen deshalb gegen Mecklenburg ein Bündnis mit Witzlaw von Rügen, dem Bischof von Cammin und den Herren von Werle 1321/22, um Templin, Schwedt, Zweiraden und Torgelow [105] zu erobern. Außerdem schlossen die Herzöge Otto, Wartislaw IV. und Barnim III. einen Schutzvertrag mit den Städten Prenzlau [59] und Pasewalk [44].
Die pommerschen Herzöge haben darüber hinaus die unsichere Lage in der Mark benutzt und vom deutschen König Ludwig IV. (der Bayer) das Versprechen erwirkt, dass sie die unmittelbare Belehnung durch das Reich erhalten sollten, damit das Lehnsverhältnis zwischen Brandenburg und Pommern aufgehoben sein würde. 5)
Der König belehnte jedoch seinen Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg mit Einschluss der Herzogtümer Stettin und Demmin, ohne an den Lehnsverhältnissen etwas zu ändern. Von pommerscher Seite suchte man nun Schutz bei der Kurie und erreichte eine Belehnung durch Papst Johannes XXII. im Jahre 1331.

1319 überließ er den Augustiner Mönchen sein Schloß zu Anklam [13] und die Geldsteuer des umliegenden Landes. 6)

Um 1000 gehörte das Land Bütow zur westpommerschen Kastellanei Stolp; seit Anfang 13. Jahrhunderts zum Herzogtum Pommerellen, von 1309 bis 1317 zur Mark Brandenburg, kam dann an Herzog Wartislaw IV. von Pommern, der es 1321 seinem Marschall Henning von Beer schenkte. Dessen Söhne verkauften Land und Burg 1329 dem Deutschen Orden. 1)

Witzlaw, Fürst von Barth und Rügen, hatte mit Wartislaw IV. von Pommern-Wolgast, dem Sohn seiner Schwester, am 5. Mai 1321 in Greifswald [23] einen Erbvertrag geschlossen. 5)

1321 verkauften Herzog Otto I., Barnim III. und Wartislaw IV. die Stadt Cammin [3] an Bischof Konrad IV.

Am 9. Januar 1321 verlieh in Greifenberg [34] Herzog Wartislaw IV. dem Rat und der Bürgerschaft von Treptow an der Rega [45] das Recht, ebenso wie Rat und Bürgerschaft von Greifswald [23], dass sie außerhalb ihrer Stadt nicht vor Gericht gezogen werden dürfen.

Am 1. Mai 1321 setzen die pommerschen Herzöge Otto I., Wartislaw IV. und Barnim III. die Grenzen ihres Gebietes gegen das Bistum Cammin fest.

Die Herzöge Otto I., Wartislaw IV. und Barnim III. von Pommern verschreiben dem Fürsten Witzlaw III. von Rügen am 5. Mai 1321 2000 Mark Silber für den ihnen zugesagten Beistand gegen den Fürsten von Mecklenburg und dessen Verbündete, und verpfänden ihm dafür Stadt und Land Treptow a. d. Tollense [49]. Bischof Konrad IV. von Cammin und die pommerschen Herzöge Otto I., Wartislaw IV. und Barnim III. schließen am gleichen Tag mit dem Fürsten Witzlaw III. von Rügen ein Bündnis und eine Erbverbrüderung. Außerdem schlossen die Herzöge Otto, Wartislaw IV. und Barnim III. einen Schutzvertrag mit den Städten Prenzlau [59] und Pasewalk [44]. 5)

Am 16. August 1321 verkaufen die Herzöge Otto I., Wartislaw IV. und Barnim III. dem Bischof Konrad IV. von Cammin für 8000 Mark Wendisch, wiederkäuflich innerhalb von zehn Jahren, Stadt und Land Cammin [3]. 1)

Bischof Hermann II. von Schwerin verbündet sich am 31. Dezember 1321 mit seinen Brüdern, Freunden und Helfern mit dem Fürsten Witzlaw III. von Rügen und den Herzögen Otto I., Wartislaw IV. und Barnim III. von Pommern gegen jedermann, besonders gegen den Fürsten von Mecklenburg, jedoch mit Ausnahme der beiden Fürsten von Werle.

Nachdem 1319/20 in der Mark Brandenburg die Askanier ausgestorben waren, versuchten die Pommern erneut die Lehnshoheit Brandenburgs abzuschütteln. Im März oder April 1323 8) belehnte König Ludwig der Bayer auf dem Reichstag zu Nürnberg seinen gleichnamigen Sohn, "den Brandenburger", nicht nur mit Brandenburg, sondern auch mit Pommern. Die Belehnungsurkunde wurde nachträglich am 24 Juni 1324 ausgestellt. 8) Dessen Herzöge trugen daraufhin 1331 Papst Johannes XXII., einem Gegner Ludwigs des Bayern, ihr Land als Lehen auf und erhielten es als solches zurück, was aber auch nicht den gewünschten Erfolg hatte. Erst als Pommern 1332 die Brandenburger in der Schlacht am Kremmer Damm geschlagen hatte, gelang es Barnim III. von Pommern-Stettin, einem der tatkräftigsten und erfolgreichsten der pommerschen Herzöge, der u. a. in Stettin [1] den Bau des Schlosses begann, auf dem Reichstag zu Frankfurt am Main am 14. August 1338 10) unter Hintanstellung gesamtpommerscher und der Wolgaster Interessen die Lehnsherrschaft Brandenburgs für Stettin zu tilgen und als reichsunmittelbar anerkannt zu werden, musste jedoch die Eventalerbfolge Brandenburgs zugestehen. 7)

Fürst Wartislaw IV. überließ 1325 der Stadt Loitz (Kreis Grimmen) [9] das Patronat über die Schule und die Küsterei. 1)

Inzwischen war der junge Markgraf Ludwig von Wittelsbach mit seinem Protektor Berthold von Henneberg in die Mark gekommen, um seine Ansprüche dort durchzusetzen. Um sich gegen ihn in der Neumark zu behaupten, schlossen die pommerschen Herzöge am 18. Juni 1325 in Nakel ein Bündnis mit dem polnischen König Ladislaus Lokietek. Darin teilten beide Parteien die Neumark in ihre Interessensphären beiderseits der Drage auf. Doch söhnten sich die Pommern schon im nächsten Jahr mit den Wittelsbachern wieder aus. 5)

Wohlhabend waren nur die Städte, vor allem die großen Städte, die Fernhandel betrieben, wie Stralsund und Stettin [1], in geringerem Maß auch Greifswald [23], Anklam [13], Stargard [27], Kolberg [57] und Stolp [32]. Einigen von ihnen haben die Herzöge in ihren finanziellen Nöten ein wichtiges Regal der Landesherrschaft, das Münzrecht, schon im 14. Jahrhundert überlassen. Stralsund [20] hatte die Münzgerechtigkeit 1319 von Witzlaw von Rügen erkauft und seitdem immer behauptet. Wartislaw IV. bestätigte Stralsund am 3. Dezember 1325 das Münzprivileg für ewige Zeit. Das sundische Geld war stets ein beliebtes, weil wertvolles Zahlungsmittel. 5)

Fürst Witzlaw III. starb am 8. November 1325, nachdem seinen Sohn Jaromar bereits am 25. Mai aus dem Leben geschieden war. Nach dem Erbvertrage folgte ihm in der Herrschaft seinen Neffe Wartislaw IV. von Wolgast, und die Städte und Vasallen des Landes wählte ihn noch ausdrücklich zu ihrem Herrn und leisteten ihm die Huldigung. Der aus seinem Reiche vertriebene König Christoph von Dänemark belehnte ihn zu Barth [22], und auch bei der für Waldemar III. eingesetzten dänischen Regierung fand er Anerkennung. So schien die Erbfolge und ohne Störung gewahrt zu sein. 9)

1325 starb in Barth [22] der letzte Fürst von Rügen, Witzlaw III., der Onkel von Wartislaw IV. in Barth. Herzog Wartislaw IV. von Pommern gewann damit nicht nur die Insel, sondern im Kampf mit Mecklenburg auch das Festland bis zur Trebel und zur Recknitz.

Wartislaw IV. trat die Erbfolge an, als er am 24. Mai 1326 von König Christoffer II. von Dänemark auf dem Kirchhof der St. Marienkirche in Barth [22] mit Rügen belehnt wurde 5), doch die Kämpfe mit Mecklenburg (1326-1328) zogen sich hin und erst nachdem Frieden von Brudersdorf konnte er die Erbfolge antreten. Das Herzogtum Rügen wurde Teil des Herzogtums Pommern-Wolgast. 7)

Er starb am 1. August 1326.

Nach seinem frühzeitigen Tod ging das Rügianischen Lehens an den Herzog von Mecklenburg über; schwere Erbstreitigkeiten waren die Folge, die der Ribnitzer Frieden 1369 beendete. Seitdem gehörte Barth [22] zu Pommern. Die Stadt blieb Residenz. 1)

Wartislaw IV. hinterließ zwei unmündige Söhne, Bogislaw IV. und Barnim IV., und seine Witwe, Elisabeth von Schlesien, gebar nach seinem Tode noch einem 3. Sohn Wartislaw. Die Vormundschaft für die Jungen Fürsten führten die Herzoge Otto und Barnim von Stettin. 9)

Seine Witwe starb 1356.

 

1 Stettin
2 Wollin
3 Cammin
9 Loitz
12 Schlawe
13 Anklam
20 Stralsund
22 Barth
23 Greifswald
27 Stargard
28 Neustettin
30 Bütow
32 Stolp
33 Köslin
34 Greifenberg
36 Rügenwalde
44 Pasewalk
45 Treptow a. d. R.
49 Treptow a. d. T.
57 Kolberg
59 Prenzlau
82 Köpitz
105 Torgelow

 


1) Pommern; Wegweiser durch ein unvergessenes Land von Johannes Hinz
3) Die Herzöge von Pommern aus dem Greifen-Hause ca. 1100-1637, Bearbeitet von Prof. Dr. Wilhelm Wegener.
3) Neue deutsche Bibliographie, Band 7, herausgegeben von der historischen Kommission bei der bayrischen Akademie der Wissenschaft, Berlin 1965 (Seite 29 bis 33, Stichwort Greifen)
4) Frag mich nach Pommern; Waldemar Diedrich; 1987
5) Geschichte Pommerns Teil 1; Vom Werden des neuzeitlichen Staates bis zum Verlust der staatlichen Selbstständigkeit 1300-1648, Hans Branig 1997
6) Unvergessene Heimat Pommern; Bernd G. Längin 1996
7) Geschichte Pommerns; Dr. Ludwig Biewer 1997
8) Pomerania; Johannes Bugenhagen; Mitteldeutsche Forschungen 7; Nachdruck 1986
9) Geschichte von Pommern - Band 1: Bis zur Reformation (1525); Martin Wehrmann; 1904
10) Die kaiserlichen Lehnsurkunden für die Herzoge von Pommern; Dr. Otto Heinemann; 1899

 

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